Bei der Photovoltaik handelt es sich um eine sehr langlebige Technologie, heißt es. Praktische Erfahrungen gibt es davon mittlerweile auch allerhand und wir wollen in diesem Blogartikel darüber berichten, wie sich unsere erste Photovoltaikanlage in den letzten 22 Jahren bei Wind und Wetter geschlagen hat.

Am 11. und 12. Dezember 2000 wurde die PV-Anlage auf dem Dach unseres Wohnhauses installiert und am 4. Januar 2001 in Betrieb genommen. Damals galt die Photovoltaik noch als exotisch und unsere Anlage war eine der ersten im gesamten Gemeindegebiet. Seit mittlerweile mehr als 22 Jahren produziert sie täglich sauberen Sonnenstrom und dies ohne eine einzige Reparatur oder Wartung. Die Ertragsdaten wurden von Anfang an kontinuierlich ausgewertet. Das ist kein Vergleich zu der heutigen modernen Technik, sondern bedurfte sehr viel Fleiß- und vor allem Handarbeit. Statt einer App hieß es Stift und Papier zücken und anschließend die Daten in Excel übertragen. 

Rückblickend ist es großartig, eine solche lückenlose Statistik zu haben, denn dadurch wird deutlich, wie zuverlässig und vor allem stabil die Stromproduktion erfolgt. Wir können bis heute keinen Leistungsabfall über den gesamten Betriebszeitraum feststellen. Im Gegenteil: Die Jahre 2021 und 2022 waren die ertragreichsten seit der Inbetriebnahme im Jahr 2001. 

Die Anlage besteht aus 20 Modulen zu je 100 W Leistung, hergestellt von der Firma ASE (Angewandte Solarenergie) aus dem unterfränkischen Alzenau. Diese Firma gibt es leider schon lange nicht mehr, denn die politischen Entscheidungen der letzten Bundesregierungen haben die einst weltweit führende Solarindustrie in Deutschland in die Insolvenz getrieben. Zehntausende von Solarteuren wurden arbeitslos. So kommen heutzutage die meisten Solarmodule und deren Vorprodukte aus China. Unter der aktuellen Regierung ist in der jüngeren Vergangenheit erfreulicherweise wieder ein Umdenken erfolgt und die ersten Hersteller von Solarmodulen siedeln sich wieder in Deutschland und Europa an.

Unser Wechselrichter für die 2 kWp Anlage, lieferte die Firma SMA, eine Ausgründung der Universität Kassel. Trotz einiger wirtschaftlich schwerer Jahre gibt es SMA glücklicherweise heute noch und sie zählt weiterhin zu den Weltmarktführern.

Die kleine Solaranlage produziert jedes Jahr gut 1.800 kWh Solarstrom und wird dies, aller Voraussicht nach, noch viele Jahre tun.

Zwischenzeitlich haben wir an unserem Haus weitere PV-Anlagen und einen Batteriespeicher errichtet. Die fünf aufgeständerten Module auf unserer Autogarage liefern so viel Strom, dass wir damit mit unserem Elektroauto 10.000 km im Jahr fahren können. Aber das ist eine andere Geschichte, über die wir ein anderes Mal berichten werden.

Helga und Dieter aus Schwarzenbruck