Photovoltaikanlagen liefern umweltfreundliche und nachhaltige Energie, weswegen ihnen eine zunehmende Beliebtheit entgegenkommt. Immer mehr Privathaushalte setzen auf Solarenergie um ihren Bedarf zu decken und CO2-Emissionen zu reduzieren. Darüber hinaus ergeben sich durch die technologischen Fortschritte der letzten Jahre wirtschaftliche Vorteile für die Installation einer Photovoltaikanlage. Es stellt sich nun für viele Interessenten die Frage, ob Photovoltaikanlagen ein erhöhtes Brandrisiko darstellen.

Eine Photovoltaikanlage besteht in den meisten Fällen aus einem Aluminiumrahmen, Solarmodulen, Verkabelungen, einem Wechselrichter sowie einer Speicherbatterie. Verschiedene Komponenten insbesonders die Module sind aufgrund ihres Polymeranteils brennbar. Im Falle eines Brandes mit Beteiligung einer PV-Anlage haben das Brandverhalten der eingesetzten Polymere und deren Masse in den Komponenten eine signifikante Bedeutung für die Brandentwicklung. Auch Wechselrichter und Batterie können eine potenzielle Brandursache darstellen. Im Falle des Wechselrichters, welcher die komplexeste Einzelkomponente eines Photovoltaiksystems darstellt, ergibt sich diese aufgrund der erzeugten Wärme bei Umwandlung von Gleich- in Wechselstrom Wärme. Lithium-Ionen-Batterien, die gewöhnlich für PV-Speicher verwendet werden, können in seltenen Fällen überhitzen und Brände verursachen. Es ist zu beachten, dass mit zunehmender Alterung der Materialien Isolationsfehler, Kontaktprobleme und Übergangswiderstände zunehmen werden. Unter ungünstigen Bedingungen können diese Fehler einen Brand auslösen, weshalb eine regelmäßige Prüfungen durch unabhängige Dritte als sehr sinnvoll erachtet wird. 

Trotz dieser potenziellen Risiken können Bedenken in Bezug auf Brandgefahr als relativ unbegründet eingestuft werden. Moderne Wechselrichter und Batterien sind mit umfassenden Sicherheitsmaßnahmen ausgestattet, um Brände zu vermeiden.

Eine sachgemäß installierte Photovoltaikanlage stellt somit kein erhöhtes Brandrisiko dar.  Untersuchungen des Fraunhofer-Instituts sowie weitere Studien haben gezeigt, dass das Risiko eines Brandes bei PV-Anlagen bei unter 0,1 Prozent liegt. Photovoltaikanlagen stellen somit kein höheres Risiko als eine herkömmliche Elektroinstallation dar.

Hauptursachen für Brände sind Fehler bei der Installation und Produktionsfehler. Die vorgeschlagenen Verbesserungsmaßnahmen liegen daher hauptsächlich im Bereich der Qualitätssicherung sowohl bei den Komponenten als auch bei der Planung und Ausführung der Anlagen. 

Obwohl Photovoltaikanlagen grundsätzlich als sicher gelten und ein geringes Brandrisiko aufweisen, gibt es dennoch in einigen Bundesländern spezifische Vorschriften bezüglich des Brandschutzes. Dies gilt vor allem bei Solaranlagen auf Reihenhäusern, wobei die Photovoltaikanlage mit einem bestimmten Mindestabstand zum Nachbardach montiert werden muss. Dabei existieren Unterschiede zwischen den verschiedenen Bundesländern.

Während in Baden-Württemberg kein Mindestabstand vorgeschrieben ist, müssen in Bayern Photovoltaikanlagen einen Mindestabstand von 0,5 Metern zum benachbarten Gebäuden einhalten. Dies ist durch die Bayerischen Bauordnung nach Artikel 30 Absatz 5 Satz 2 Nummer 2 festgeschrieben. Der maximal geforderte Abstand in Deutschland ist mit 1,25 m in Sachsen einzuhalten.

Allerdings gibt es auch Forderungen nach einer bundesweiten Aufhebung der Mindestabstände bei Photovoltaik-Dachanlagen. So wird argumentiert, dass solche Regelungen unnötige Einschränkungen darstellen und den Ausbau erneuerbarer Energien behindern. Dies wird immer wieder kontrovers diskutiert und es bleibt abzuwarten, ob es zu einer Änderung der Vorschriften kommen wird.